Mitgliederversammlung 2023 – Ehrenamt wird stark gefordert
Einsatzzahlen gehen steil nach oben
Mitgliederversammlung der Bremervörder Ortsfeuerwehr: Mitglieder opferten 5276 Stunden ihrer Freizeit
Von Frank Bartmann
Einsatztechnisch liegen „Stürmische Zeiten“ hinter der Ortsfeuerwehr Bremervörde. Diese Bilanz konnte am Freitagabend Ortsbrandmeister Holger Naubert während der Mitgliederversammlung der Schwerpunktfeuerwehr im Hotel Daub ziehen.
Wie Holger Naubert in seinem Jahresbericht ausführte, mussten die 87 aktiven Kameraden im zurückliegendem Jahr zu insgesamt 205 Einsätzen ausrücken. „Das sind 95 Alarmierungen mehr als in 2021“, so Naubert.
So wurden 54 Brand-, (30 in 2021) 128 (62) Hilfeleistungseinsätze und 23 (18) sonstige Einsätze (Brandmeldeanlagen, blinde Alarme, Brandsicherheitswachdienst) abgearbeitet. Gerade bei den Hilfeleistungseinsätzen geht die Statistik steil nach oben, „da uns die Stürme im Februar und Juni überaus stark gefordert haben“, so der Ortsbrandmeister.
Am Beispiel des Feuers im Middelweg, gemeldet wurde ein Kleinbrand, erklärte Naubert, „dass durch den Brandrauch und der Gefährdung vieler Bewohner deshalb ein Großaufgebot an Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei vor Ort waren und alle Organisationen viel Arbeit hatten“.
Besonders erwähnte Naubert aber die physischen und psychischen Belastungen der Einsatzkräfte, gerade bei schweren Verkehrsunfällen oder auch bei Bränden. Hier bot die Stadtverwaltung und auch die Notfallseelsorge ihre Hilfe an, damit die Kameraden mit dem Erlebten nicht alleine gelassen werden.
„Wenn wir den zeitlichen Aufwand für die Einsätze und Fortbildungen addieren, kommt unsere Ortsfeuerwehr auf insgesamt 5276 Stunden, die wir an Freizeit opferten“, so Naubert, der gleichzeitig betonte, „dass wir ohne größere Personenschäden wieder ins Feuerwehrgerätehaus einrücken konnten“.
Kritische Worte richtete Naubert aber in Richtung der Lehrgangszuweisungen an das Niedersächsische Landesamt für Brand- und Katastrophenschutz (NLBK). „Es ist eine Katastrophe, wie hier mit den Kameraden verfahren wird, die einen Lehrgang besuchen wollen“, bemängelte Naubert die Verteilung von Lehrgängen, die erst sehr kurzfristig angeboten werden.
Positiv blickt Bremervördes Ortsbrandmeister aber in die Zukunft, denn mit der Bestellung eines neues Mannschaftstransportfahrzeuges (MTW), das vermutlich Ende des Jahres ausgeliefert werden kann und die Ausschreibung für das neue Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug (HLF) wird der Fuhrpark der Schwerpunktfeuerwehr kontinuierlich modernisiert.
Der positive Trend bei der „Lebensversicherung“ der Ortsfeuerwehr Bremervörde, die Kinder- und Jugendfeuerwehr, hält weiterhin an. Sowohl Jugendfeuerwehrwart Felix Haase, als auch Petra von Reith als Kinderfeuerwehrwartin, konnten von zahlreichen Highlights und neu gewonnenen Mitgliedern berichten. So sind in der Jugendfeuerwehr, die in diesem Jahr ihr 60-jähriges Bestehen feiert, 27 Mitglieder aktiv und bei der Kinderfeuerwehr 20 Kids, die bei Spiel und Spaß kombiniert mit Bewegung eifrig dabei sind.
Während der Mitgliederversammlung wurden Andre Wenzel, Magnus Alexander Mildner und Christoph Caliebe (Tagesfeuerwehr) neu in die Ortsfeuerwehr aufgenommen.
Als letztes Mitglied der Familie Stelling, Vater Andi, Mutter Elke und Schwester Lea sind bereits in der Ortsfeuerwehr, wurde am Freitag nun auch Finn Marlon aus der Jugendfeuerwehr in die Einsatzabteilung übernommen. Ebenfalls neu aufgenommen wurde Mohammad Shah Sharaf.
Zum neuen Kassenprüfer wurde Aaron Kück gewählt und für weitere drei Jahre wird Nico von Reith die Kasse führen.
In ihren Grußworten lobten sowohl der Erste Stadtrat Thorsten Küver als auch Ortsbürgermeister Dirk-Frederik Stelling das große Engagement der Schwerpunktfeuerwehr als auch die gut geführte Jugendarbeit. „Bremervörde kann sich sicher fühlen, weil ihr das Ehrenamt hervorragend ausübt“, zollte Küver, der auch Mitglied in einer Feuerwehr ist, seinen größten Respekt gegenüber den Kameraden.
Auch Kreisbrandmeister Peter Dettmer und Bremervördes Stadtbrandmeister Nils Schwarz dankten in ihren Grußworten der Ortsfeuerwehr für ihre geleistete Arbeit und gingen kurz auf die neuesten Einsatzzahlen auf Kreis- und Stadtebene ein, bevor sie zusammen mit Holger Naubert verdiente Kameraden für ihr Engagement ehren und befördern konnten.