Mitgliederversammlung 2019
von Frank Bartmann
Während viele Feuerwehren trotz zahlreicher Sturmeinsätze von einem relativ ruhigen Jahr berichten können, präsentierte Ortsbrandmeister Holger Naubert am Freitagabend während der Mitgliederversammlung der Bremervörder Feuerwehr im Hotel Daub „rekordverdächtige“ Einsatzzahlen. Denn die Zahlen stiegen noch weiter nach oben, als im Jahr 2017. Trotz der enormen Belastung engagieren sich die Frauen und Männer der Ortsfeuerwehr zusätzlich bei den zahlreichen Aus- und Fortbildungen. Während der Versammlung wurde der ehemalige Stadtbrandmeister Rüdiger Naubert zum Ehrenmitglied des Kreisfeuerwehrverbandes Bremervörde ernannt.
Wie Holger Naubert in seinem Jahresbericht erklärte, wurde die Ortsfeuerwehr im letzten Jahr zu insgesamt 177 Einsätzen alarmiert. „Das sind gleich 16 Einsätze mehr als im vergleichbaren Zeitraum von 2017“, informierte Naubert die Versammlung. Davon waren 45 Brandeinsätze (Plus 10 Einsätze) und 107 Hilfeleistungen (Plus 17), wobei die beiden Orkantiefs im Juli und August auch in Bremervörde die Einsatzzahlen nach oben schnellen ließ.
Dagegen nahmen erfreulicherweise die sonstigen Einsätze (Fehlalarme Brandmeldeanlagen und Heimrauchmelder, Brandsicherheitswachen) um elf Alarmierungen ab. „Ob das an der neuen Gebührenordnung der Stadt liegt, das die Brandmelde- anlagen jetzt regelmäßiger gewartet werden, darüber kann nur spekuliert werden“, so Naubert.
Wenn man die Einsatzstunden aller eingesetzten Kameraden zusammenzählt, leistete die Bremervörder Feuerwehr im vergangenen Jahr 3645 Stunden ehrenamtlich für den Bürger.
„Und wenn ich den zeitlichen Aufwand für unsere Aus- und Fortbildung auf Stadt-, Kreis- und Landesebene sowie die zahlreichen Brandschutzerziehungen und Begehungen aufliste, kommen wir noch einmal auf 3898 Stunden“, erklärte Bremervördes Ortsbrandmeister diese beeindruckenden Zahlen seiner Jahresstatisik.
Deshalb konnte Holger Naubert auch ein positives Fazit für das letzte Jahr ziehen. „Wenn ich rückblickend feststelle, haben wir alle uns gestellten Herausforderungen souverän gemeistert. Wir sind sowohl technisch, neuerdings auch mit dem Gerätewagen Logistik, als auch personell mit nun 89 aktiven Kameraden sehr gut aufgestellt“, betonte Naubert.
Sehr zufrieden zeigte sich Bremervördes Ortsbrandmeister auch mit der Verjüngung des Ortskommandos. „Wir haben jetzt eine junge Truppe, die Verantwortung übernimmt und die neuen Teams haben sich gefunden und arbeiten sehr gut zusammen“, lobte Naubert den richtigen Schritt in die Zukunft.
Bei allem Positiven gab es für Bremervördes Ortsbrandmeister aber auch einige Kritikpunkte. Er sprach dabei besonders die digitale Alarmierung an, die nicht immer zuverlässig sei. Zwar sprach er das Thema auch schon auf der letzten Versammlung an, „doch der Status ist immer noch unverändert. Das ist einfach Mist“, zeigte sich Naubert unzufrieden mit dem Thema, obwohl es schon Nachbesserungen gegeben hat.
Der Nachwuchs für die Ortsfeuerwehr ist auf einem sehr guten Weg. Darüber konnten Jugendfeuerwehrwart Felix Haase und auch Petra von Reith für die Kinderfeuerwehr die Mitgliederversammlung informieren.
Gleich sieben Neuaufnahmen hatte die Jugendfeuerwehr im letzten Jahr zu verzeichnen. „Das zeigt uns, das wir mit unserer abwechslungsreichen Arbeit bei den Jugendlichen ankommen“, so Haase.
Denn die Jugendfeuerwehr hatte ein intensives Jahr mit vielen Aktivitäten, vom Tannenbaum sammeln bis hin zum zahlreichen Wettkämpfen auf Stadt- und Kreisebene, hinter sich. Highlight war sicherlich das Internationale Zeltlager im belgischen Roselare, an dem die Bremervörder Gruppe teilnahm und viel Spaß hatte. Deshalb standen zum Jahresende auch 6351 Dienstunden im Dienstbuch von den mittlerweile 25 Jungen und elf Mädchen.
Petra von Reith stellte die Kinderfeuerwehr in einem lustigen „Feuerwehr-Rätsel“ vor. Darin ging vor allem, die Aufgaben und Aktivitäten der „Feuervögel“ und „Feuersalamander“ mit ihren 20 Kids im Alter von sechs bis zehn Jahren zu erraten. „Wir sind wie ein Überraschungs-Ei: Spiel – Spaß – Spannung“, brachte es von Reith auf die Kurzformel ihrer Arbeit mit den Jugendlichen, die im letzten Jahr 2250 Dienststunden absolvierten.
Besonders Stolz war die Betreuerin vor allem, das im vergangenen Jahr 13 Kinder in die Jugendfeuerwehren wechseln konnte, alleine 11 verstärken jetzt die Bremervörde Gruppe. „Das Konzept der Kinderfeuerwehren geht voll auf“, so von Reith, die sehr positiv in die Zukunft blickt.
Und das die sehr gute Nachwuchsarbeit in der Bremervörder Feuerwehr Früchte trägt, zeigt die Übernahme von gleich acht Mitgliedern aus der Jugendfeuerwehr in den aktiven Dienst. Künftig werden sich Celine Hartmann, Lea Stelling, Jan Niklas Anacker, Feyzullah Bayrak, Raphael Guth, Luca Marder, Julian Sikau und Nico Schiffgens sich in der Ortsfeuerwehr ehrenamtlich engagieren.
Holger Naubert zollte während der Übernahme besonders den Betreuern der Kinder- und Jugendfeuerwehr seinen größten Respekt für ihre Arbeit, „denn ohne euch würde die Jugendarbeit nicht so erfolgreich sein, wie bisher. Und viele Führungskräfte und auch heutigen Mitglieder kommen aus der Jugendfeuerwehr“.
Abschnittsleiter Hans-Jürgen Behnken überbrachte die Grüße des Kreisfeuerwehrverbandes Bremervörde und konnte Fred Brandt und Peter Burmeister mit dem Niedersächsischen Ehrenzeichen für 40-jährige Mitgliedschaft in der Feuerwehr ehren.
Eine besondere Ehrung konnte Behnken aber dem ehemaligen Stadtbrandmeister Rüdiger Naubert aussprechen, der zum Ehrenmitglied des Kreisfeuerwehrverbandes Bremervörde ernannt wurde.
Wiederwahl hieß es am Freitagabend für Schriftwart Daniel Hartmeyer und Kassenwart Nico von Reith. Zur neuen Kassenprüferin wurde Elke Stelling gewählt. Verabschiedet wurde dagegen Tobias Pfeiffer, der nach Neuhaus zieht.
Sowohl Abschnittsleiter Hans Jürgen Behnken als auch Stadtbrandmeister Nils Schwarz und der stellvertretende Ortsbürgermeister und Vorsitzende der Ausschusses für Öffentliche Sicherheit und Ordnung, Rainer Hartmeyer, waren von der geleisteten Arbeit der ehrenamtlichen Brandschützer beeindruckt. Besonders zollten alle Gäste aber der Kinder- und Jugendfeuerwehr ihren größten Respekt, „denn sie sind eure Zukunft“.